Der schnelle Doktor

Wenn man über den besten Motorradfahrer der vergangenen Jahre spricht, dann sticht ein Name immer heraus: Valentino Rossi. Er ist nicht nur neunmaliger WM-Sieger, sondern gilt auch als Ausnahmefahrer was Persönlichkeit und Fahrkönnen angeht. Sein Markenzeichen ist die Startnummer 46, die einst schon sein Vater getragen hatte der ebenfalls Rennfahrer war.

Rossi gilt als ein umgänglicher Mensch ohne große Starallüren. Er scheut sich nicht davor, vor und nach Rennen immer wieder ein paar Kunststücke vorzuführen und sucht immer die Nähe zu Fans. In Italien wird er als Volksheld verehrt. Bisweilen kommt er auch mal verkleidet zu einem Rennen.

Angefangen hat Rossi wie viele Rennfahrer auf einem Go-Kart. Sein Talent wurde früh erkannt und bald gewann er regionale Rennen. Nachdem er ein Minibike ausprobiert hatte, zog es ihn zu den zweirädrigen Gefährten hin. Bereits mit 14 Jahren fuhr er Rennen auf Straßenmaschinen und wurde 1995 italienischer Meister im Straßenmotorradrennsport, gerade mal 16 Jahre alt.

Schnellster auch beim MotoGP

Doch das war erst der Anfang: Ein Jahr später holte er für Aprilia in der 125er Klasse seine erste Pole-Position in der Weltmeisterschaft. Mit 19 Jahren wechselte er in die 250er Klasse, blieb aber Aprilia treu und gewann 1999 den Weltmeisterschaftstitel. Im Jahr 2000 stieg er sowohl in die 500er-Klasse um als auch auf eine neue Maschine, eine Honda. Das tat seinen Erfolgen keinen Abbruch, um Debütjahr in der Königsklasse wurde „Der Doktor“ wie er oft genannt wird, gleich Zweitplatzierter.

Auch als aus der 500er-Klasse der neue Moto-GP geschaffen wurde, war Rossi nicht aufzuhalten, er holte den Titel in 2002 und 2003. Als neue Herausforderung stieg er 2004 auf eine Yamaha-Maschine um. Die große Aufgabe bestand vor allem darin, aus einem Motorrad welches den anderen Maschinen klar unterlegen war, ein Meisterschaftsgerät zu machen. Zusammen mit seinem Chefmechaniker Jeremy Burgess gelang ihm das fast unmögliche in nur vier Monaten. Auch 2005 war er am Ende der Fahrer mit den meisten Weltmeisterschaftspunkten.

Später wechselte Rossi für zwei Jahre zum Ducati-Team, allerdings blieben die Erfolge aus und er kam wieder zu Yamaha zurück. Auch heute noch fährt er auf einem Bike von Yamaha. Der letzte WM-Titel war allerdings 2009 und deshalb gibt es jedes Jahr Gerüchte , dass Rossi den Motorradhelm an den Nagel hängen will. Diese wurde auch dadurch genährt, dass er eine Testfahrt in einem Ferarri-Rennwagen gemacht hat und auch bisweilen bei Tourenwagenrennen im Fahrersitz das Auto lenkt.

Die Erfolge, die er sich erfahren hat, wird Valentino Rossi aber keiner nehmen können.