Die höchste Rennklasse bei den Motorrädern ist der MotoGP. Er wird vom Internationalen Motorradsportverband FIM ausgetragen und löste die ehemalige 500-Kubikzentimeter- Weltmeisterschaft ab. Er umfasst etwa 18 Rennen die weltweit ausgetragen werden. Das GP im Namen steht für Grands Prix.
Die Motorräder der Königsklasse sind wie in der Formel 1 Sonderanfertigungen und keine Serienmodelle. Sie dürfen maximal 1 Liter Hubraum haben und höchstens vier Zylinder. Auch das Gewicht wird per Reglement beschränkt, allerdings werden die Zahlen von Saison zu Saison verändert. Seit 2016 dürfen nur 22 Liter Sprit an Bord genommen werden. Wie bei den Autorennen spielen auch bei den Motorradrennen die Reifen eine große Rolle. Pro Rennwochenende darf ein Motorrad 22 Trockenreifen verbrauchen, wobei als Einschränkung gilt, dass es zehn Vorderreifen und zwölf Hinterreifen sein müssen. Die Zahl der Regenreifen beträgt sieben Paare pro Rennwochenenden. Da Regenrennen aber wesentlich gefährlicher sind, werden sie oftmals abgebrochen und es wird gewartet, bis der Regen aufgehört hat. Damit nicht zu viel Zeit beim Reifenwechsel vergeht, hat jedes Team ein identisches Motorrad, dass mit Regenreifen bestückt ist. Wird ein Rennen zum Regenrennen erklärt, können die Fahrer in die Box fahren und einfach auf die Regenmaschine umsteigen.
Klassisches Punktesystem
Gewinner der Weltmeisterschaft ist wer am Ende der Saison die meisten Punkte erreicht hat. Für den ersten Platz in einem Rennen gibt es 25 Punkte, für den zweiten Platz 20, für den dritten Platz 16 Punkte, es folgen 13 für den vierten Platz und dann geht es in Einer-Schritte bis zu 15 Platz, für den es noch einen Punkt gibt. Einen Sonderpreis gibt es für den Rookie of the Year. Das ist der Fahrer, der als Neueinsteiger die meisten Punkte unter den Neulingen eingefahren hat. Auch wenn BMW selbst nicht als Marke an den Rennen teilnimmt, sondern nur die Sicherheitsfahrzeuge stellt, haben die Bayern einen weiteren Sonderpreis für den besten Qualifizierer – also Inhaber der Pole-Position – ausgegeben. Als Preis gibt es einen BMW Sportwagen.
Auch wenn es immer wieder zu spektakulären Stürzen kommt, sind Todesfälle sehr selten. Bislang gab es im MotoGP nur zwei Tote zu beklagen: 2003 starb Daijirō Katō beim Rennen in Japan und 2011 Marco Simoncelli beim Rennen in Malaysia.
Wenn man sich die Liste der Motorradweltmeister anschaut dann ist die MotoGP Serie fest in spanischer und italienischer Hand. In 15 Jahren haben die Spanier sieben Titel geholt (Marc Márquez und Jorge Lorenzo), der Italiener Valentino Rossi gewann den Titel alleine sechsmal. Unterbrochen wurde die Serie nur vom Amerikaner Nicky Hayden und dem Neuseeländer Casey Stoner.
An den meisten Strecken werden gemeinsam mit dem MotoGP auch Rennen der unteren Klassen ausgetragen, und zwar der Moto2 und des Moto3-Klasse. Diese sind auf 600 und 250 Kubikzentimeter beschränkt. Es gibt in jeder Klasse einen eigenen Weltmeister.